Buchtipp: "Die vierundfünfzigste Passagierin"

Lisa, die biedere Büroangestellte, fühlt sich ausgebeutet und unverstanden. Eine Dienstreise wird zum Sprungbrett für die vermeintliche Freiheit. Sie kehrt dem Arbeitsalltag den Rücken. Die Flucht aus dem öden Dasein birgt allerdings ungeahnte Gefahren. Und Mona, die Lisa für ihre Lebensretterin hält, ist der Aussteigerin auf der Spur.

"Die vierundfünfzigste Passagierin", der erste Roman von Franca Orsetti, erschienen im UHUDLA-Verlag.

480 Seiten, Farbeinband. Euro 17,80. Erhältlich im guten Fachhandel oder direkt beim UHUDLA (Bestellformular)

Mittwoch, 7. Januar 2009

Gedanken zum Schreiben / 7 - Wien

Im Posting "Gedanken zum Schreiben / 5 - Sprache" habe ich darüber informiert, dass ich mittlerweile seit über dreißig Jahren in Wien lebe.

Alle meine "Schriebseleien" spielen in Wien. Gerne wähle ich die Stadt, der ich mich verbunden fühle, als Kulisse für meine Geschichten, das bietet mir auch gleich die Gelegenheit, die Sonderheiten der Wienerinnen und Wiener darzustellen.

Ich glaube, ich lebe gerne in Wien.

Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt: Ich hoffe einmal sagen zu können, dass ich gerne in Wien lebe. Es war ein langer - und nicht immer einfacher - Prozess, die Stadt schätzen zu lernen. Ein wichtiger Schritt dabei war der - aus persönlichen Gründen nicht veröffentlichte - Kriminalroman "Wiener Gezeiten". Im Klappentext des in den Jahren 2000-2001 verfassten Krimis formuliere ich bei der Vorstellung meiner Person die gespaltenen Gefühle gegenüber der Stadt:
Franca Orsetti lebt seit 25 Jahren in Wien. Sie will »Wiener Gezeiten« durchaus als eine Liebeserklärung an Wien und seine Menschen verstanden wissen, obwohl sie selbst ein höchst ambivalentes Verhältnis zu »ihrer« Stadt hat: »Jedes Mal, wenn ich aus Italien nach Wien zurückkehre und auf die Goldene-Wiener-Herz-Mentalität treffe, auf die grantigen Gesichter in der U-Bahn, die mürrischen Kommentare und das Gejammer«, sagt sie, »frage ich mich, in welcher Welt ich hier gelandet bin. Am liebsten möchte ich auf der Stelle umkehren.«

Nichtsdestotrotz - oder gerade deshalb - habe ich diesen Kriminalroman Wien und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern gewidmet.

Nach Fertigstellung von "Wiener Gezeiten" hat sich meine Beziehung zu Wien sehr verbessert.